Notdienst KVNO aktuell Letzte Änderung: 09.11.2023 00:00 Uhr Lesezeit: 2 Minuten

Telemedizinisches Zusatzangebot: Wieder Videosprechstunde im kinderärztlichen Notdienst

Um Kinderarzt- und Notdienstpraxen zu entlasten, organisierte die KV Nordrhein (KVNO) erstmals über den Jahreswechsel 2022/2023 digitale Erstberatungen für Eltern erkrankter Kinder und Jugendlicher. Aufgrund des großen Erfolgs wird dieses Angebot auch in diesem Winter fortgesetzt.

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© Robert Kneschke | Adobe Stock

Die Videosprechstunden im kinderärztlichen Notdienst starten am ersten Dezemberwochenende und enden am 31. Januar 2024. In dieser Zeit sind mittwochs von 16 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen (einschließlich Weihnachten und Silvester) von 10 bis 22 Uhr qualifizierte Pädiaterinnen und Pädiater im Einsatz, um die regulären Notdienstpraxen zu entlasten. Die teilnehmenden Kinder- und Jugendärztinnen/-ärzte werden zuvor intensiv geschult und mit allen technischen Anforderungen und Fragen, zum Beispiel zur Möglichkeit von Verordnungen, vertraut gemacht.

Ausgezeichnetes Modell

Das im vergangenen Winter erstmals organisierte Angebot wurde mit Mitteln des NRW-Gesundheitsministeriums finanziert und war sehr erfolgreich. Insgesamt wurden mehr als 2300 Videosprechstunden durchgeführt. Fast der Hälfte der anrufenden Eltern konnte bereits während der Online-Beratung abschließend geholfen werden, sodass sie im Anschluss keine Notdienstpraxis aufsuchen mussten. Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat die KV Nordrhein dafür mit dem Titel „Ausgezeichnete Gesundheit 2023“ prämiert. In der Kategorie „Versorgung digital“ belegte die KVNO den ersten Platz mit ihrer Initiative.
„Wir hatten nach dem Erfolg des Pilotprojekts im letzten Jahr angekündigt, dass wir das Konzept zukünftig möglichst flächendeckend und regelhaft im Rheinland etablieren möchten. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, dass wir Eltern während der Zeit, in der vermehrt Atemwegserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erwarten sind, erneut Videosprechstunden im Bereitschaftsdienst anbieten, um die Praxen zu entlasten“, sagt Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzender der KVNO. „Die Videosprechstunden wurden im vergangenen Winter rege genutzt und wir haben positives Feedback bekommen. Das zeigt, dass Telemedizin vor allem bei jungen, digitalaffinen Eltern gut ankommt und auch genutzt wird. Insofern war das Angebot nicht nur ein Leuchtturmprojekt, sondern gleichzeitig auch eine Blaupause für niedrigschwellige Telemedizin im Rheinland“, so Bergmann.

Anmeldung über 116 117

Das digitale Zusatzangebot im kinderärztlichen Notdienst ist ab dem 2. Dezember 2023 über die Hotline 116117 sowie online über die Homepage der KVNO erreichbar. Bei Anruf über die Hotline werden zunächst Patienten- und Versichertendaten auf- und eine medizinische Ersteinschätzung vorgenommen. Bei Bedarf erhalten anrufende Eltern dann einen Link auf ihr Smartphone geschickt, über den sie sich für die Online-Notdienstsprechstunde einwählen können. Genauso funktioniert auch die Anmeldung über die KVNO-Homepage. Sollte sich die Beratung unerwartet länger verzögern, erhalten die Eltern eine Nachricht. Im Rahmen der Videosprechstunden entscheiden die Pädiaterinnen und Pädiater über den weiteren Versorgungsweg. Wenn eine digitale Erstberatung im individuellen Krankheitsfall nicht ausreicht, wird beispielsweise empfohlen, das erkrankte Kind in einer Notdienstpraxis oder in der Notaufnahme eines Krankenhauses vorzustellen.

  • Thomas Lillig