KVNO aktuell Letzte Änderung: 09.11.2023 00:00 Uhr Lesezeit: 2 Minuten

#praxenkollaps: Aktionen zum Mitmachen

Die KBV hat eine Petition (Petitionsnummer: 158622) beim Deutschen Bundestag eingereicht. Sie fordert darin, die Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung in Deutschland zu verbessern.

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Gleichzeitig ruft sie Niedergelassene, Praxisangestellte sowie Patientinnen und Patienten dazu auf, die Initiative mit ihrer Unterschrift zu unterstützen. Die Petition ist Teil der Aktionen, mit denen Praxen, die Kassenärztlichen Vereinigungen und die KBV seit Wochen auf den drohenden Praxenkollaps aufmerksam machen und die Politik zum Handeln auffordern.

Es werden mindestens 50.000 Unterschriften benötigt, um im zuständigen Ausschuss des Bundestages das Anliegen persönlich vortragen zu können. Die KBV stellt dazu auf ihrer Internetsite eine Unterschriftenliste zum Ausdrucken bereit, die Praxen in ihren Wartezimmern auslegen können. Ergänzend gibt es Infoblätter zum Aushängen und eine Vorlage „Hinweise zur Datenverarbeitung“, die Praxen für eventuelle Rückfragen von Patientinnen und Patienten nutzen können. Sobald der Petitionsausschuss des Bundestages die Eingabe nach Prüfung im Internet veröffentlicht hat, kann sie zusätzlich auch online unterzeichnet werden.

Die Petition kann ab Veröffentlichung im Internet vier Wochen mitgezeichnet werden.

So können Unterschriften eingereicht werden: Die Unterschriftenliste kann per Brief, als Scan per E-Mail oder Fax eingereicht werden.

Postanschrift
Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin

E-Mail: post.pet@bundestag.de
Fax: 030 227 360 53

Mailing an Bundestagsabgeordnete

Ergänzend zur Petition können Niedergelassene, Praxismitarbeitende sowie alle Bürgerinnen und Bürger über die Aktionsseite praxenkollaps.info der KBV Bundestagsabgeordnete anschreiben und sich dafür einsetzen, dass die ambulante Gesundheitsversorgung weiterhin gesichert bleibt und nicht noch mehr Praxen schließen müssen, weil sie keine Nachfolgerin oder keinen Nachfolger finden.

Dazu bietet die Interneteite ein praktisches Online-Tool, mit dem Interessierte ihre politischen Vertreterinnen und Vertretern über Postleitzahl, Namen oder Wahlkreis suchen und ganz einfach per E-Mail anschreiben können.

 

Freie Heilberufe bitten Bundeskanzler gemeinsam um Hilfe

Es ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die ambulante Versorgung der Bevölkerung an einem Scheideweg steht und droht, den Abzweig in Richtung Desaster zu nehmen: Erstmals haben KBV, Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZBV) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände (ABDA) in der Bundespressekonferenz in Berlin gemeinsam vor einer schon bald drohenden Verschlechterung der flächendeckenden und wohnortnahen Versorgung mit Apotheken, Arzt- und Psychotherapiepraxen sowie Zahnarztpraxen gewarnt.

Die Vertreterinnen und Vertreter der Freien Heilberufe riefen am 19. Oktober 2023 in Berlin die Politik im Allgemeinen und Bundeskanzler Olaf Scholz im Besonderen zum schnellen Handeln auf. Die Spitzen von ABDA, KBV und KZBV stellten dabei klar: Ein überbordendes Maß an Bürokratie, eine seit Jahren unzureichende finanzielle Ausstattung zur Versorgung der Patientinnen und Patienten, eine Digitalisierung, bei der die Heilberufler in wichtigen Fragen außen vor gelassen werden, ein belastender Fachkräftemangel, wenig Verständnis für eine präventive Versorgung sowie die durch den Sparwahn der Krankenkassen ausgelöste Krise der Arzneimittel-Lieferengpässe drohen die von der Bevölkerung hochgeschätzte Versorgung durch Apotheke und Praxis vor Ort unwiederbringlich zu zerstören. Damit werde zugleich eine mittelständisch geprägte Struktur mutwillig gefährdet, die für rund eine Million wohnortnahe Arbeitsplätze stehe und einen sozialen Stabilitätsfaktor darstelle.

Der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Andreas Gassen sagte in diesem Zusammenhang: „Wir wissen, dass viele der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen schon jetzt die Notwendigkeit sehen, ihr Leistungsangebot einzuschränken. Minister Lauterbach hat seinerzeit versprochen, unter ihm werde es keine Leistungskürzungen geben. Tatsächlich läuft seine ganze Politik aber genau darauf hinaus, wenn er die ambulanten Strukturen mit selbstständigen Freiberuflern als Rückgrat der Versorgung zerstört.“