KVNO aktuell Letzte Änderung: 17.07.2024 11:16 Uhr Lesezeit: 1 Minuten

Landesregierung engagiert sich gegen Einsamkeit

Viele Menschen in Nordrhein-Westfalen leiden unter Einsamkeit – ein Thema zunehmender gesellschaftlicher Relevanz, denn es betrifft alle Generationen und Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen.

data-gallery-buttons="["zoom","fullScreen","download","close"]"
© AimPix/AdobeStock

Die Folgen von Einsamkeit sind vielfältig. Das Land NRW arbeitet daher aktuell an einem Aktionsplan, um das Problem strukturiert anzugehen. Am 6. Juni 2024 fand in der Staatskanzlei in Düsseldorf die erste Konferenz zum Themenkomplex Einsamkeit statt, auf der auch die KV Nordrhein vertreten war, Slogan: „Ich + Du = Wir“.

Unter der Leitung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst kamen verschiedene Akteure sowie Betroffene zusammen, um gemeinsame Wege zu finden: Wie kann die zunehmende Einsamkeit in der Gesellschaft besser erkannt, verstanden und bekämpft werden? In verschiedenen Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops wurde deutlich, dass mit der Thematik auch weitreichende gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Folgen einhergehen können. Einsamkeit ist nicht nur ein persönliches Empfinden, dem die Betroffenen selbst aktiv entgegenwirken können, sondern sie ist auch Folge struktureller Probleme mit möglichen weitreichenden Folgen für die Gesellschaft – eine Herausforderung, die aus Sicht der Landesregierung auf politischer Ebene angegangen werden muss und eine Staatsaufgabe sein sollte. Die Landesregierung hat das Thema daher zur „Chefsache“ gemacht hat, was die Relevanz unterstreicht.

Wer einsam ist, empfindet die eigenen sozialen Beziehungen entweder quantitativ oder qualitativ als unzureichend, was mit einer erheblichen Verschlechterung der psychischen und physischen Gesundheit einhergehen kann – mit entsprechenden Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem. Konkret wird Einsamkeit zum Beispiel mit depressiven Störungen, suizidalem Verhalten, Schlafproblemen, höherer Mortalität sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Das Einsamkeitsbarometer 2024 des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend belegt, dass mehr als 70 Prozent der Menschen in Deutschland mit erhöhten Einsamkeitsbelastungen eine unterdurchschnittliche psychische Gesundheit aufwiesen, über 60 Prozent eine unterdurchschnittliche körperliche Gesundheit.

Die Herausforderungen, die im Zusammenhang mit dem Thema Einsamkeit auf die Gesellschaft zukommen, könnten erheblich sein. „Die möglichen psychischen und körperlichen Folgeerkrankungen wären eine zusätzliche Belastung für das Gesundheitssystem und führten zu neuen Herausforderungen für Niedergelassene. Die KV Nordrhein sieht es daher als ihre Aufgabe an, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und entsprechend zu sensibilisieren,“ erklärte Miriam Mauss, Bereich Medizin und Pharmazie, die die KVNO auf der Konferenz vertrat. Aktuell arbeitet das Land NRW an einem Aktionsplan im Kampf gegen die Einsamkeit. Bereits 2022 wurde eine Stabsstelle hierzu eingerichtet. Seit Dezember 2023 gibt es eine Online-Plattform mit verschiedenen landesweiten Angeboten und Initiativen, auf der Betroffene sowie Fachleute Anlaufstellen in ihrer Nähe finden: land.nrw/einsamkeit

  • MM