Hygiene KVNO aktuell Letzte Änderung: 14.05.2024 10:24 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

KVNO-Hygieneberatung: „Wir helfen Praxen individuell bei Hygienefragen – ohne erhobenen Zeigefinger“

Liliana Zapart von der Hygieneberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) erklärt im Interview, wie sie und ihre Kolleginnen Praxen individuell unterstützen.

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© KV Nordrhein
Liliana Zapert, Hygieneberaterin der KV Nordrhein

Hygiene spielt in Arztpraxen eine entscheidende Rolle – für die Sicherheit des Personals sowie der Patientinnen und Patienten. Da sich die Standards durch Gesetzesanpassungen immer wieder ändern, sollten nicht nur Neu-Niedergelassene, sondern auch langjährig Praxis-Erfahrene gut informiert sein. Liliana Zapart von der Hygieneberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) erklärt im Interview, wie sie und ihre Kolleginnen Praxen individuell unterstützen.

Frau Zapart, was ist Ihre Mission als Hygieneberaterin bei der KVNO?

Wir helfen Praxen individuell bei Hygienefragen – ohne erhobenen Zeigefinger. Zum allgemeinen Hygienemanagement gehört beispielsweise die Aufbereitung von Medizinprodukten, Desinfektionsmaßnahmen, Reinigung von Räumlichkeiten und die korrekte Entsorgung von Abfällen. Unsere Aufgabe ist es, die Niedergelassenen dabei zu unterstützen, die Sicherheit ihrer Patientinnen und Patienten sowie des Personals zu gewährleisten. Wir sind nicht auf der Suche nach Fehlern Einzelner.

Der Kontakt zu Behörden ist durchaus ein wichtiger Aspekt beim Thema Hygiene. Wenn sich das Gesundheitsamt bei einer Praxis für eine Begehung meldet, was raten Sie Niedergelassenen?

Wer unsicher ist, ob er alles bedacht hat, kann sich jederzeit bei uns melden. Wir bieten auch kurzfristig für solche Situationen Beratungen in der Praxis an, gehen mit den Niedergelassenen alles gemeinsam durch. So können wir gegebenenfalls vor der Begehung noch bestehende Mängel erkennen und beheben. Uns geht es darum, Ängste zu nehmen und das Bewusstsein zu schaffen, sich regelmäßig beim Thema Hygiene auf den neuesten Stand zu bringen.

Das heißt, nicht nur Niederlassungswillige, sondern auch langjährig Praktizierende sollten bei der Hygieneberatung Termine machen?

Ja. Gesetze ändern sich immer mal wieder, und damit auch die Hygienestandards – wie in der jüngsten Vergangenheit. Wer sich selbst regelmäßig überprüft, bleibt so immer up to date. Dabei stehen wir gern beratend zur Seite. Ergänzend zu individuellen Beratungsgesprächen bieten wir seit diesem Jahr auch eine neue Veranstaltung an: „Hygienemanagement in der Arztpraxis“. Wir sind aber auch bei dem Online-Format „Start-up in die Niederlassung“ dabei und informieren Neu-Niedergelassene grundlegend zum dem wichtigen Thema.

Wer eine Praxis neu gründet, kann Ihnen auch den Grundriss der Räumlichkeiten zuschicken. Warum spielen die baulichen Gegebenheiten eine Rolle?

Wir schauen zum Beispiel, ob genug Handwaschplätze vorhanden und die Räumlichkeiten überhaupt ausreichend groß sind, das ist unter anderem auch abhängig von der Fachrichtung und eventuellen Spezialisierungen.

Sie beraten auch im Zusammenhang mit nosokomialen Infektionen – ein Spezialfall. Für wen ist das relevant?

Die Beratung gemäß Paragraf 23 Infektionsschutzgesetz über die Surveillance der nosokomialen Infektionen ist für ambulant operierende und Dialyse-Arztpraxen wichtig.

Lassen Sie uns zum Abschluss noch kurz auf das wichtige Thema Händehygiene zu sprechen kommen. Was ist hierbei wesentlich?

Da kann ich nur betonen: Die korrekte Durchführung der Händedesinfektion ist die effektivste Maßnahme, um die Übertragung von Krankheitserregern zu verhindern. Zusätzlich enthalten Händedesinfektionsmittel hautpflegende Substanzen, die im Vergleich zur Händewaschung eine deutlich schonendere Wirkung auf die Haut haben.

■ Das Interview führte Jana Meyer

Hygieneberatung

Termine finden in der KVNO, telefonisch, per Video-Call oder auch in der Praxis statt, buchbar über das Beratungsportal unter kvnoportal.de oder per Mail unter hygiene@kvno.de.

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