Letzte Änderung: 19.06.2024 16:33 Uhr Lesezeit: 3 Minuten

Aktionswoche der Medizinstudierenden

KV Nordrhein unterstützt Forderungen zur Reform

data-gallery-buttons="["zoom","fullScreen","download","close"]"
© KV Nordrhein
Die KV Nordrhein unterstützt die Proteste der Medizinstudierenden für bessere Bedingungen im Praktischen Jahr.

In dieser Woche protestieren bundesweit Studierende der Medizin, um auf den dringenden Reformbedarf bei der Ausbildung im „Praktischen Jahr“ ( PJ) aufmerksam zu machen. Das PJ ist ein verpflichtender Abschnitt innerhalb der ärztlichen Ausbildung und soll die Studierenden auf den Berufsalltag vorbereiten. Doch die Rahmenbedingungen sind meist schlecht – dies betrifft vor allem die zu gering bemessene Aufwandsentschädigung oder Defizite bei der Ausbildungsqualität. Die Studierenden fordern außerdem 30 Tage Lernzeit zwischen dem Ende des Praktischen Jahres und dem Staatsexamen (M3) sowie eine Trennung von Urlaubs- und Krankheitstagen. Bisher stehen den Studierenden 30  freie Tage im PJ zur Verfügung, zu denen aber auch die Krankheitstage gerechnet werden.

Die vom Gesetzgeber angekündigte Reform der Approbations-ordnung, die notwendige Verbesserungen einleiten könnte, lässt derweil auf sich warten. Offen ist bislang auch die Finanzierung der Reform. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein  unterstützt die Aktionswoche der angehenden Medizinerinnen und Mediziner und die Forderung nach verbesserten Rahmenbedingungen.

Als Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein sind wir dringend auf ausreichend ärztlichen Nachwuchs für die haus- und fachärztlichen Praxen im Land angewiesen. Schon heute sind über 450 hausärztliche Zulassungen allein im Rheinland unbesetzt und ältere Mitglieder müssen nicht selten lange und mühsam Nachfolger für ihre Praxen suchen. Gleichzeitig steigt aber immer mehr die Zahl der behandlungsbedürftigen Patientinnen und Patienten an – sowohl in den Praxen aber auch in den Kliniken. Angesichts dieser immensen Herausforderungen müssen wir so viele junge Menschen wie möglich für ein Medizinstudium gewinnen – und dies insbesondere auch durch bessere Rahmenbedingungen im PJ aufwerten.

Als KV Nordrhein investieren wir bereits intensiv in den ärztlichen Nachwuchs und fördern zum Beispiel neben Famulaturen auch Abschnitte im PJ. Diesen Weg muss aber auch der Gesetzgeber konsequent mitgehen. Wir appellieren daher an die politischen Entscheidungsträger, dabei keine weitere Zeit zu verlieren und rasch für faire Arbeitsbedingungen im PJ zu sorgen. Die personelle Zukunft in der Patientenversorgung muss heute angegangen werden. Und deshalb stehen wir in diesen Tagen an der Seite der Medizinstudierenden.

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche für ein „Faires PJ“ hat am heutigen Mittwoch (19. Juni 2024) auch in der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf ab ca. 13:30 Uhr eine zentrale Kundgebung sowie eine Podiumsdiskussion mit Vertretern der Studierenden, aus dem Gesundheitswesen und der Politik auf der Landtagswiese stattgefunden. Zuvor trafen sich die Studierenden am Düsseldorfer Hauptbahnhof zu einem Protestzug zum Landtag.

Weitere Informationen zur Aktionswoche und Details zu den Forderungen gibt es auf www.bvmd.de/fairespj

Kontakt

Christopher Schneider

KV Nordrhein
stellv. Pressesprecher

Telefon +49 211 5970 8280
E-Mail presse@kvno.de

Thomas Petersdorff

KV Nordrhein
Pressereferent

Telefon +49 211 5970 8109
E-Mail presse@kvno.de